Infosammlung

Hier finden Sie Neuigkeiten zu den Modernisierungsplänen am Ifen (Panoramabahn, Bergstation am Alpbord etc.) sowie Informationen über behördliche Grundsätze und Wegweiser, die den Schutz des Ifens und des Gottesackers garantieren und die Grundlage für alle zukünftigen Entscheidungen darstellen sollten.


Aktuelle Berichterstattung

Drohendes Vertragsverletzungsverfahren wegen Säumigkeit bei NATURA 2000, Die Grünen Vorarlberg, 17.02.2013

Schauplatz Hoher Ifen, Bayern 2, 18.01.2013

Schaut her - Signale aus dem Kleinwalsertal, Bergauf (OEAV) Seiten 30+31, Januar 2013

Kleinwalsertal: Bürger stimmen gegen Panoramabahn, OEAV, November 2012

Walsertaler lehnen "Panoramabahn" und Bergbahnkonzept ab, Der Kreisbote, 23.10.2012

Volksabstimmung im Kleinwalsertal: Bevölkerung lehnt Panoramabahn ab, Climbing.de, 22.10.2012
 
Studiogast Tourismusexperte Schertler, vorarlberg.ORF.at (Vorarlberg Heute), 22.10.2012

Nein zur Panoramabahn: Kleinwalsertaler stimmen gegen das Projekt am Hohen Ifen, www.all-in.de (TV Allgäu), 22.10.2012

Mittelberger Bürgermeister akzeptiert "Nein" der Walser, www.all-in.de (Radio RSA), 22.10.2012

Panoramabahn: "Nein" für Experten absehbar, vorarlberg.ORF.at, 22.10.2012

Streit im Kleinwalsertal - Bürger lehnen Panoramabahn ab, www.sueddeutsche.de, 22.10.2012

Ifen: Investitionen nach Abstimmung ungewiss, vorarlberg.ORF.at, 22.10.2012

55 Prozent lehnen Panoramabahn am Ifen bei Volksabstimmung ab, www.all-in.de (AZ), 22.10.2012

Keine Panoramabahn am Ifen - "Kleinwalsertal hat eine große Chance vertan", www.all-in.de (Radio RSA), 22.10.2012

Volksabstimmung: Walser entscheiden sich gegen Panoramabahn, www.all-in.de (Allgäu Ticker), 22.10.2012

Die Kleinwalsertaler sagen Nein zur Panoramabahn, Vorarlberger Nachrichten, 22.10.2012

"Eine große Chance vertan" - Kleinwalsertaler Bergbahn bedauert Absttimmungsergebnis der Volksabstimmung, Pressemitteilung Das Höchste, o.D.

Kleinwalsertaler stimmten gegen eine Panoramabahn, Der Standard, 21.10.2012

Kleinwalsertal: Bürger stimmen gegen Panorama-Bergbahn, www.bild.de, 21.10.2012

Beitrag in Vorarlberg Heute, ORF Vorarlberg, 21.10.2012

Volksabstimmung: 55 Prozent gegen Panoramabahn, www.kleinwalsertal.com, 21.10.2012

Kleinwalsertal: Bürger stimmen gegen Panorama-Bergbahn, europe online magazin, 21.10.2012

Kleinwalsertaler sprechen sich mit 55 Prozent gegen Panoramabahn aus, www.vol.at, 21.10.2012

Kleinwalsertal: 55 Prozent gegen Panoramabahn, vorarlberg.ORF.at, 21.10.2012
 
Streit im Kleinwalsertal - Bürger entscheiden über Panoramabahn, www.sueddeutsche.de, 21.10.2012

Panoramabahn: Volksabstimmung im Kleinwalsertal, vorarlberg.ORF.at, 21.10.2012

Das Kleinwalsertal streitet über eine neue Bergbahn, Schwäbische Zeitung Online, 18.10.2012

Kleinwalsertal: Eine Seilbahn quer übers ganze Tal, Der Standard, 17.10.2012

Vor der Abstimmung: Lager im Kleinwalsertal sind verhärtet, Vorarlberger Nachrichten, 16.10.2012

Kleinwalsertaler stimmen über Panoramabahn ab, www.all-in.de (AZ), 16.10.2012

Die Walser sind am Wort zum Seilbahnprojekt, Vorarlberger Nachrichten, 15.10.2012

Walser Luftkarussell, Kultur Online, 13.10.2012

Das Kreuz mit der Panoramabahn, Vorarlberger Nachrichten, 13.10.2012

Walser Luftkarussell - Musikalisch-künstlerischer Kommentar zur geplanten Ifen-Panoramabahn, Grüne Woche, KW 41

Ulli Zündschnur wird zum Seil-Bahnteifl, www.vol.at, 12.10.2012

Ulli Zündschnur wird zum Seil-Bahnteifl, VN Heimat, 11.10.2012

Kultur nach 6, Radio Vorarlberg, 11.10.2012

Protestsong gegen Panoramabahn-Projekt im Kleinwalsertal, Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft, 11.10.2012

Ein "Loblied" auf Walser Luftkarussellverkehr, Vorarlberger Nachrichten, 11.10.2012

Panoramabahn: Gegner zeigen Alternativen auf, Kreisbote, 26.09.2012

Diskussion um Verbindungsbahn im Kleinwalsertal, Beitrag in Vorarlberg Heute, 25.09.2012

Presseerklärung zum Thema "Volksabstimmung Panoramabahn" am 21.10.2012, ÖAV Sektion Kleinwalsertal, 20.09.2012

Bergbahn geht in die Offensive, Kreisbote, 13.09.2012

Großes Werben um Panoramabahn, Vorarlberger Nachrichten, 07.09.2012

Streit um Tunnel am Walmendinger Horn, vorarlberg.ORF.at, 06.09.2012

Ifen-Bahn: Walser Bürgermeister kritisiert Rolle der Gemeindevorstände, www.all-in.de (AZ), 04.09.2012

Streit um Panoramabahn: Riezlern vor der Volksabstimmung im Oktober, TV Allgäu Nachrichten auf youtube, 24.08.2012

Ifen: Befürworter werben für Panoramabahn, vorarlberg.ORF.at, 23.08.2012

Glawischnig kritisiert Seilbahn-Wettrüsten, vorarlberg.ORF.at, 11.08.2012

































 

Gemeindevertretungssitzung am 26. März 2012

Am 26.3.2012 fand im Walserhaus eine weitere Gemeindevertretungssitzung zum Thema „Konzept Skigebiet Ifen-Walmendingerhorn“ statt. Sie finden hier das Protokoll der Gemeinde Mittelberg (zum Gesamtdokument auf der Seite der Gemeinde Mittelberg).

Auszug aus dem Protokoll der Gemeindevertretungssitzung vom 26. März 2012
Konzept Skigebiet Ifen - Walmendingerhorn

Die Gemeindevertretung hat sich in der Sitzung am 4. August 2011 intensiv und eingehend mit dem Konzept der Kleinwalsertaler Bergbahn AG zum Ausbau des Skigebiet Ifen – Walmendingerhorn befasst und eine umfassende Stellungnahme beschlossen. Im Beschlusstext zur Verbindungsbahn Walmendingerhorn-Alpbord wurde von den Antragstellern gefordert, entgegen dem Konzept eine Verbindung zwischen Auenhütte und dem Skigebiet Heuberg/Parsenn herzustellen, wobei Lösungen gemeinsam mit der Gemeinde und der Haller KG auszuarbeiten sind. Über die Notwendigkeit und Umsetzung einer Verbindungsbahn zum Walmendingerhorn soll erst nach der Inbetriebnahme der neuen Anlagen im Skigebiet Ifen und einer Realisierung der Verbindung zwischen Auenhütte und Skigebiet Heuberg/Parsenn beraten und entschieden werden. Dabei sind sowohl beim Walmendingerhorn als auch im Bereich Ifen die derzeit geplanten Stationsstandorte nochmals zu prüfen und Alternativen aufzuzeigen.

Nach einer Presseinformation der Kleinwalsertaler Bergbahn AG am 8. August 2011 haben die Vertreter der Gesellschaft nach intensiver Bearbeitung des Projektes am 30. September 2011 in einem Gespräch im Gemeindeamt erklärt, dass entgegen dem ursprünglich vorgelegten Konzept der Ausbau des Skigebietes Ifen aus wirtschaftlichen Gründen nur erfolgen kann, wenn gleichzeitig bereits in der ersten Ausbaustufe die Verbindungsbahn zwischen Walmendingerhorn und Alpbord gebaut werden kann. In der Folge sind weitere zahlreiche Gespräche geführt worden.

Am 13. März 2012 wurde von den Vorständen der Kleinwalsertaler Bergbahn AG im Walserhaus den Gemeindevertretern und allen Ersatzmitgliedern das aktuelle Projektvorhaben zur Erneuerung und zum Ausbau der Skiliftanlagen am Ifen vorgestellt. Nach der Vorstellung hat der Vertreter des Landschaftsschutz Kleinwalsertal e.V. zum geplanten Vorhaben kritisch Stellung genommen und die Alternative der Investorengruppe skizziert. Anschließend unterstrich die Geschäftsführerin von Kleinwalsertal Tourismus die Wichtigkeit einer Modernisierung der Bahnanlagen sowie die Realisierung der Heubergrunde. Gleichzeitig hat sie aber auf den sensiblen Umgang mit dem Alpbord für den Sommertourismus hingewiesen.

Mit Schreiben vom 19. März 2012 hat die Kleinwalsertaler Bergbahn AG das Ansuchen an die Gemeinde Mittelberg gerichtet, zum Beschlusspunkt der Gemeindevertretung vom 4. August 2011 „Verbindungsbahn Walmendingerhorn-Alpbord“ einen ergänzenden Beschluss herbeizuführen, der das öffentliche Interesse auch für die geplante Panoramabahn vom Walmendingerhorn zum Ifen beinhaltet, die nun bereits 2014 gebaut werden soll. Die Kleinwalsertaler Bergbahn zeigt auf, dass aufgrund des Gemeindevertretungsbeschlusses vom 4. August 2011 das Konzept der direkten Verbindung vom Walmendingerhorn zum Ifen mit einer Panoramabahn einer intensiven Prüfung unterzogen wurde. Dabei hat sich bestätigt, dass die Panoramabahn entscheidend ist für die Umsetzung des Gesamtkonzeptes und daher in den Ausbauschritten vorzuziehen ist. In Anlehnung an den früheren Antrag vom 29. Juni 2011 sowie den zwischen-zeitlich geführten Gesprächen sowie der Vorstellung anlässlich der Klausur am 13. März 2012 wurde der Antrag der Kleinwalsertaler Bergbahn AG umfassend begründet. Dabei stellt die Kleinwalsertaler Bergbahn AG zusammenfassend fest, dass das Ziel eines zusammenhängenden Skigebiets im Tal einen Quantensprung in der Verbesserung der Infrastruktur darstellt und sich optimal in die Überlegungen der künftigen Ausrichtung des Tourismus Kleinwalsertal einfügt. Gesellschafter, Aufsichtsrat und Vorstand des Unternehmens stehen voll hinter dem Gesamtkonzept und wollen es in den nunmehr aufgezeigten Schritten für die Bürger und Gäste des Tales verwirklichen.
Die Gemeinde Mittelberg hat die Firma Melzer & Hopfner beauftragt, Stellungnahmen zur geplanten Ifenbahn, zu den Standorten der Panoramabahn (Alpbord und Ifenhütte) und zur Verbindungsbahn Ifen-Heuberg auszuarbeiten. Diese wurde mit Schriftsatz vom 16. März vorgelegt.
Der Landschaftsschutz Kleinwalsertal hat in einer Aussendung nochmals auf das Schutzgebiet des Ifengebietes und das Schwarzwassertal hingewiesen und einen neuen Lösungsansatz aufgezeigt, der vorsieht:
·    Erneuerung der Liftanlagen mit maschineller Beschneiung
·    Liftverbindung Heuberg-Auenhütte, nicht auf Gemeindekosten
·    keine Panoramabahn, da nicht notwendig
·    Völlige Schonung des Alpbords bedeutet keine Seilbahnbergstation, kein Restaurant, keine Fahrstraße sowie Verzicht auf den Sommerbetrieb auf das Alpbord und Hahnenköpfle.

Eine Walser Investorengruppe ist bereit, die Ifenbahnen zu erwerben und eine Modernisierung nach dem vorgenannten Konzept durchzuführen. Die Bergbahn wird in der Aussendung nochmals aufgefordert, von ihrem „alternativlosen Konzept“ abzurücken und in einem konstruktiven Prozess endlich andere Lösungsansätze zuzulassen oder als Alternative die Ifenbahnen zu verkaufen. Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG hat mit Schreiben vom 14. März 2012 erklärt, dass ein Verkauf des Ifen nicht in Frage kommt.

In den letzten Tagen wurden bei der Gemeinde Mittelberg mehrere Schriftstücke, unterstützt von zahlreichen Unternehmern des Tales, eingereicht. Darin wird die Gemeindevertretung aufgefordert, dem Projekt der Kleinwalsertaler Bergbahn AG zuzustimmen, weil das Projekt viele positive Auswirkungen auf das gesamte Tal hat. Einige Unternehmer von Mittelberg sehen das Konzept mit dem Lückenschluss zwischen den Skigebieten Walmendingerhorn und Ifen durch eine Panoramabahn nicht nur als große, sondern auch einzige Chance für Mittelberg.

Am 26.03.2012 wurden von der Bürger-initiative rund um den Landschaftsschutz, dem Alpenverein, etc. eine Unterschriftenliste mit ca. 1050 stimm-berechtigten Unterzeichnern gegen das Projekt Ifen an Bürgermeister Andi Haid übergeben.
Ebenso wurde am 26.03.2012 eine Liste mit ca. 1.600 Unterschriften, die für die Realisierung des Projekts Ifen sind, an Bürgermeister Andi Haid übergeben. Darin enthalten sind auch nicht Stimmberechtigte und auch durch Internetforen erfasste Befürworter.

Nach Vorstellung des Projektes wir ein Antrag auf geheime (schriftliche) Abstimmung mit 15 gegen 9 Stimmen abgelehnt.
In einer umfassenden Diskussion werden von den Fraktionssprechern und den einzelnen Mitgliedern der Gemeindevertreter vor Beschlussfassung zahlreiche Argumente, die sowohl für als auch gegen das vorgelegte Projekt sprechen, ausgetauscht.
Nach eingehender Beratung kommt die Gemeindevertretung in Ergänzung zum Beschluss vom 4. August 2011 mit 14 gegen 10 Stimmen zu folgendem zusammengefassten Ergebnis:
Bereits in der Sitzung am 4. August 2011 wurde das öffentliche Interesse zum geplanten Ausbau und der Modernisierung des Skigebietes zum Ausdruck gebracht. Der Landschaftseingriff im Bereich Alpbord wird jedoch sehr kritisch betrachtet, insbesondere auch der vorgesehene Sommerbetrieb bis zum Alpbord. Deshalb wurde auch die Entscheidung der Verbindungsbahn zum Walmendingerhorn zurückgestellt und sind die Antragsteller aufgefordert worden, Alternativen zu prüfen.
Die Beurteilung und Empfehlungen der Firma Melzer & Hopfner bringt nochmals wichtige Erkenntnisse. Auch die Meinungen der zahlreichen Befürworter, Kritiker und Gegner des Projektes werden respektiert und bei der nachstehenden Empfehlung berücksichtigt.

Panoramabahn:
Es steht außer Frage, dass eine Verbindung zwischen Walmendingerhorn und Ifen die Skigebiete rund um den Heuberg zusammenschließt, somit das gesamte Angebot verbessert. Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG zeigt in ihrem Antrag auf, dass andere Varianten einer Verbindungsbahn zwischen Walmendingerhorn und Ifen geprüft wurden und die Verbindung zwischen Walmendingerhorn und Alpbord die Bestvariante und als einzige wirtschaftliche Lösung für sie möglich ist.
Dem vorgezogenen Bau der Panoramabahn mit dem geänderten Standort am Alpbord wird unter der Voraussetzung zugestimmt, dass eine nochmalige eingehende Prüfung mit den Vertretern des Landes erfolgt und sich dann herausstellt, dass keine andere Lösung sinnvoll ist.

Ifenbahn:
Entsprechend der Empfehlung der Firma Melzer & Hopfner soll entgegen dem derzeitigen Projekt die Ifenbahn nicht als Dreiecksbahn, sondern als normale Bahn mit konventioneller Mittelstation (Ein- und Ausstiegsstelle) ausgeführt werden. Eine Talbeförderung von der Ifenhütte zur Auenhütte wäre dann auch möglich, was vor allem für Fußgänger, für Ski-Anfänger und bei Frühjahrsschnee von Vorteil wäre. Neben den technischen Vorteilen einer parallelen Seilführung hat dies auch landschafts-bildliche Vorteile. Zudem sind keine Rodungen auf der Talseilseite notwendig.

Verbindungsbahn Heuberg-Ifen:
Die Gemeinde Mittelberg ist finanziell nicht in der Lage, eine Verbindungsbahn zu bauen, auch wenn erklärt wird, dass eine langfristige Anpachtung und der Betrieb gesichert werden. Mit der Pachtzahlung sollten die Bau- und Finanzierungskosten nach Abzug der entfallenden Kosten für den Buspendelverkehr gedeckt werden. Die Gemeinde Mittelberg sichert bei der Realisierung des Projektes ihre Unterstützung zu. Die Gemeindevertretung stellt fest, dass der Bau und der Betrieb von der Bahngesellschaft bereits im ersten Bauabschnitt (2014) umzusetzen ist, wobei die Gemeinde Mittelberg bereit ist, bei Entfall des Buspendelverkehrs einen jährlichen Beitrag in Höhe der derzeitigen Buskosten nach Abzug der Zuschüsse und Förderungen zu gewähren.
Kann aus Gründen, die nicht im Ermessen der Kleinwalsertaler Bergbahn AG liegen, die Verbindungsbahn Heuberg-Ifen nicht umgesetzt werden, dann hat der Antragsteller bei Umsetzung des Gesamtprojekts an Stelle der Verbindungsbahn für die Optimierung des Pendelverkehrs zwischen Auenhütte und Fuchsfarm bzw. Bergstation Parsennbahn zu sorgen und auch die gesamten Kosten des Pendelverkehrs zu übernehmen. Weiterhin wird von der Gemeinde die Linie 5 im Rahmen des bisherigen Fahrplanes ohne Zusatzbusse betrieben.

Verkehr
Die zahlreichen Eingaben und Bedenken der Verkehrsbelastung werden ernst genommen. Um den Tagesausflugsverkehr einzuschränken, wird ergänzend zum Beschluss der Gemeindevertretung vom 4. August 2011 gefordert, die Parkplätze bei der Auenhütte von bisher rund 1000 Winterstellplätzen auf 800 zu reduzieren. Insbesondere dürfen auch für den Sommerbetrieb keine weiteren Stellplätze befestigt werden. Diese Reduzierung erscheint vertretbar, weil einerseits eine Verkehrsentflechtung insbesondere für den talinternen Verkehr erwartet wird und mit der geforderten Parkplatzbewirtschaftung die zur Verfügung stehenden Parkplätze künftig insbesondere dem Tagesausflugsverkehr zur Verfügung stehen und dafür ausreichen müssen. Auf die Belastung der Schwarzwassertalstraße wird hier nochmals hingewiesen.
Das Verkehrsleitsystem ist entsprechend dem Antrag bei Umsetzung des Gesamtkonzeptes einzurichten. Dies hat im engen Einvernehmen und mit Absprache der Gemeinden Oberstdorf und Mittelberg zu erfolgen.


Presseaussendung der Kleinwalsertaler Bergbahn AG am 20.10.2011


Bergbahnen: Stets mit offenen Karten gespielt


Projekt Ifen: „Wir handeln wirtschaftlich sinnvoll und erpressen niemanden“


Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG verwahrt sich entschieden gegen den Vorwurf, sie würde, wie dies jetzt in einer Presseerklärung des „Landschaftsschutz Kleinwalsertal“ behauptet wurde, in der Diskussion um den Ausbau des Ifen-Skigebiets Mittel der „Erpressung“ anwenden. „Leider vergreifen sich die Verfasser dieser Erklärung im Ton“, sagt Vorstand Augustin Kröll, „wir erpressen niemanden, sondern haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt.“ Das heißt: Seit Beginn der Diskussion erklären die Bahnen, dass nur eine gesamtheitliche Lösung wirtschaftlich tragfähig sei. Und die bestehe aus einem modernisierten Ifen und einer Verbindung zum Walmendingerhorn. „Leider“, so ergänzt Vorstand Georg Fahrenschon, „argumentiert der Landschaftsschutz mit falschen Angaben.“ So habe sich die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am 4. August 2011 keineswegs gegen die Verbindungsbahn (Panoramabahn) zwischen Ifen und Walmendingerhorn ausgesprochen, wie dies nun in der Erklärung behauptet wird. Vielmehr forderten die Gemeindevertreter die Bergbahnen auf, sich bei einer weiteren Verbindungsbahn Auenhütte-Heuburg zu engagieren. Danach werde über die Panoramabahn zwischen Ifen und Walmendingerhorn entschieden. „Wir haben dem Wunsch der Gemeindevertreter entsprochen und sagen Ja zu dieser Verbindung zum Heuberg“, betont Augustin Kröll, „nun ist wieder die Gemeinde am Zug“. Zur Realisierung bedürfe es jedoch weiter der Gesamtlösung, die ein zusammenhängendes Skigebiet Kleinwalsertal zum Ziel habe. Georg Fahrenschon: „Das Konzept ist alternativlos, wir haben es mehrfach durchgerechnet.“ Einzelne Komponenten herauszubrechen und nur diese zu realisieren, sei wirtschaftlicher Blindflug. „Wir sind den Partnern im Tal und unseren Aktionären gegenüber zu nachhaltigem und wirtschaftlich sinnvollem Handeln verpflichtet“, betont der Vorstand. Weder der Landschaftsschutz Kleinwalsertal noch andere Interessensgruppen könnten verlangen, dass ein Unternehmen wirtschaftlich unsinnige Maßnahmen treffe. „Dies hat“, so betonen Kröll und Fahrenschon, „nichts mit Erpressung zu tun, sondern mit vernünftigem Tun zum Wohle aller.“


Presseaussendung des Vereins Landschaftsschutz Kleinwalsertal am 18.10.2011


Bergbahnen ignorieren Naturschutz und Gemeinde


Die Katze ist aus dem Sack: Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG hält an dem Bau der 2,8 km langen Panoramabahn über dem bislang unberührten Schwarzwassertal fest. Dabei legt sie gleichzeitig ein Schäufelchen nach: Der höchst umstrittene Bau soll von 2018 auf 2014 vorgezogen werden und dies, obwohl die Gemeindevertretung sich am 4. August 2011 mit überwiegender Mehrheit (19:5) aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes gegen diese Verbindung zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen hat. Und überdies wird nun die Modernisierung der Ifen-Anlagen mit der Zustimmung der Gemeinde zum Bau der Panoramabahn verknüpft.


Mit diesem unverständlichen Beschluss stoßen die Bergbahnen nicht nur die Gemeinde, sondern auch uns Landschaftschützer, viele besorgte Talbewohner und zahlreiche Vereine, Verbände und Organisationen vor den Kopf. Wir sind bestürzt und enttäuscht über diese, in unserem Tal ungewohnte Vorgangsweise der Bergbahnen und ihren Eigentümern.


Auch deshalb, da es seit dem Gemeindebeschluss im August keinerlei Gespräche mit der Gemeinde oder mit dem Landschaftsschutz gegeben hat. Das Vertrauen in die Seriosität des Unternehmens und deren Investoren ist weiter gesunken.


Was ist von solchen Partnern zu halten, die in zahlreichen Aussendungen oder eigens initiierten „Stammtischen“ im Vorfeld das „Miteinander“ und das „Gemeinsame“ auf ihre Fahnen heften. Das Gemeinsame findet jedoch ein jähes Ende, wenn kritische Stimmen laut werden oder ein Gemeinde-Beschluss (August 2011) nicht in gewünschter Form erfolgt.


Die Bergbahnen setzen der Gemeinde nun die Pistole auf die Brust. Entweder erfolgt in einer nochmaligen Abstimmung eine Zustimmung zum Bau der umstrittenen Bahn im einzigen Schutzgebiet des Tales oder es gibt keine gewünschte Modernisierung der veralteten Ifen-Liftanlagen. Der Verein Landschaftsschutz Kleinwalsertal lehnt diese Art der Erpressung entschieden und unmissverständlich ab.


Der Verein hat sich seit Beginn der Debatte konstruktiv in die Diskussion eingebracht. Uns ist bewusst, dass es in einem „Miteinander“ Zugeständnisse geben muss. Der Verein stellt sich deshalb nicht gegen eine Modernisierung der bestehenden Liftanlagen, trägt auch den großen Eingriff der geplanten Beschneiungsanlage inklusive Schneiteich mit viel „Bauchweh“ mit, lehnt aber die Verbindungsbahn über das geschützte Schwarzwassertal entschieden ab.


Wir fordern die Bergbahnen und ihre Eigentümer auf


  1. sich ihrer Verantwortung gemäß ihren Statuten zu stellen
  2. das „Miteinander“ wieder als Handlungsgrundlage herzustellen
  3. den Beschluss der Gemeinde zu respektieren und den kritischen Stimmen des Naturschutzes und aus der Bevölkerung Rechnung zu tragen.

Presseaussendung der Kleinwalsertaler Bergbahn AG vom 13.10.2011

„Gemeinsame Kraftanstrengung“

Chronologie der Ereignisse: Kleinwalsertaler Bergbahn beschließt Engagement bei Verbindungsbahn
Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG (KBB) hat bekanntlich der Gemeinde am 29. Juni ein Konzept zur Erneuerung des Skigebietes Ifen samt Zusammenschluss mit dem Skiberg Walmendingerhorn eingereicht. Die Gemeindevertretung hat daraufhin am 8. August über den Antrag mehrheitlich äußerst positiv abgestimmt. In Sachen Panoramabahn hat die Gemeindevertretung die KBB hingegen aufgefordert, vorrangig eine Verbindungsbahn zwischen Auenhütte und dem Skigebiet Heuberg/Parsenn herzustellen und dabei gemeinsam mit der Gemeinde und der Haller KG eine Lösung auszuarbeiten.
Seit dem Beschluss der Gemeindevertretung hat der Vorstand der KBB gemeinsam mit beiden Hauptgesellschaftern – dem AÜW und der Walser Raiffeisen Holding – die Umsetzbarkeit des Gemeindevertretungsbeschlusses intensiv geprüft und analysiert.
Der Aufsichtsrat der KBB hat nun einstimmig beschlossen, sich an der Verbindungsbahn zwischen Auenhütte und dem Skigebiet Heuberg/Parsenn zu beteiligen. Wie bereits im Beschluss der Gemeindevertretung deutlich ausgedrückt, ist dies jedoch nur gemeinschaftlich möglich. Dabei soll die Gemeinde als Bauherr auftreten, um Vorteile wie z. B. bei der Finanzierung zu ermöglichen. Dies kommt allen zugute. Letztlich wird der Gemeinde keine Mehrbelastung entstehen, da die Verbindungsbahn verpachtet werden soll. An den Pacht- und Betriebskosten wird sich die KBB dann zu zwei Dritteln beteiligen. Durch die Übernahme dieser zusätzlichen Kosten steigt der wirtschaftliche Druck auf das Gesamtprojekt der KBB. Daher wird der Bau der Panoramabahn von 2018 auf 2014 vorgezogen und die Erneuerung der oberen Sektion (Hahnenköpflebahn) nach hinten verschoben. Dieser Tausch wurde zwingend notwendig, da gerade die Panoramabahn der wirtschaftliche Hebel zur Finanzierung des Gesamtprojektes ist. Denn nur so entsteht ein Skigebiet, welches sich mit einheitlichen Preisen am Markt behaupten kann. Die Isolation eines Berges würde das ausschließen.
„Wir haben eine Vielzahl von Varianten prüfen und detailliert berechnen lassen. Der jetzige Vorschlag ist ein deutliches Signal, sich partnerschaftlich an der Verbindungsbahn zu beteiligen und ist für unser Unternehmen wirtschaftlich noch vertretbar“, berichtet Mag. Willi Fritz vom Großaktionär Walser Raiffeisen Holding.
In den vielen Gesprächen insbesondere an den Stammtischen konnte die wirtschaftliche Notwendigkeit der Panoramabahn in dieser Deutlichkeit nicht vermittelt werden. Andererseits standen in diesen Gesprächen auch das Produkt und das Konzept im Mittelpunkt. Gleichzeitig ist zu bedenken, dass im ursprünglichen Projektplan die Panoramabahn erst als letzter Schritt errichtet werden sollte. Die Zubringeranlage am Ifen als Dreiecksbahn lässt einen zeitliche Tausch beim Ausbau zu. Das Vorziehen der Panoramabahn ermöglicht sogar eine Beförderung von Winterwanderern während jeden Bauabschnitts.
„Was wir wollen ist die Erhöhung der Attraktivität des Kleinwalsertals als Skiregion. Dies ist mit Investitionen in „isolierte Berge“ nicht zu erreichen. Nur mit der Panoramabahn lässt sich ein gemeinsames Skigebiet Ifen-Heuberg-Walmendingerhorn erschließen“, betont Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Kuhn. Alle Berechnungen haben ergeben, die Modernisierung des Ifen ist wirtschaftlich nur machbar, wenn Ifen und Walmendingerhorn direkt verbunden sind und dadurch ein durchgängig befahrbarer, attraktiver Skiraum rund um den Heuberg entsteht. Das bedeutet: Ohne Panoramabahn war und ist die Modernisierung des Ifen aus wirtschaftlichen Gründen nicht vertretbar.
Auch die Vorstände Augustin Kröll und Georg Fahrenschon sind überzeugt:
„Es gehe nicht um Einzellösungen, sondern um ein für das Unternehmen tragfähiges Gesamtkonzept und um die Zukunft des Walser Tourismus. Nur ein gemeinsames, durchgängig befahrbares Skigebiet garantiere ein konkurrenzfähiges Angebot. Gleichzeitig sind wir bereit, in einer gemeinsamen Kraftanstrengung auch die Verbindungsbahn entstehen zu lassen und werden uns daran beteiligen.“


Gemeindevertretungssitzung am 4. August 2011

Am 4.8.2011 war im Walserhaus die Gemeindevertretungssitzung zum Thema „Konzept Skigebiet Ifen-Walmendingerhorn“. Sie finden hier das Protokoll der Gemeinde Mittelberg (zum Gesamtdokument auf der Seite der Gemeinde Mittelberg).

Die Beschlüsse der Gemeindevertretung vom 04. August fassen wir folgendermaßen zusammen:
Für den Antrag der Bergbahn AG vom 04. Juli 2011 auf Verwirklichung „Gesamtprojekt Skigebiet Ifen-Walmendingerhorn“ gibt es keine Zustimmung.
Für die Modernisierung der bestehenden Liftanlagen am Ifen gibt es eine breite Zustimmung.
Für die „Panoramabahn“ Ifen-Walmendingerhorn gibt es keine Zustimmung. Priorität hat eine mögliche Verbindung Ifen – Heuberg.
Der Sommerbetrieb und ein Restaurant am Alpbord wird unter Auflagen befürwortet.

Grundlegende Fragen zur Wertigkeit des Schutzgebietes „Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal“ bleiben unbeantwortet.

Wir werden die Entwicklung am Ifen aufmerksam beobachten und warten für weitere Stellungnahmen die Reaktionen der Betreiber an die Behörden ab.

Wir fordern die Antragsteller auf, die kritischen Stimmen ernst zu nehmen, das vorliegende Gesamtprojekt zu überarbeiten und ihre Verantwortung für das Tal wahrzunehmen.

Auszug aus dem Protokoll der Gemeindevertretungssitzung vom 4. August 2011

Konzept Skigebiet Ifen – Walmendingerhorn

Nach Vorstellung des Projektes beschließt die Gemeindevertretung mit 16 gegen 8 Stimmen, über die Beschlüsse geheim (schriftlich) abzustimmen.

Mit Schreiben vom 29. Juni 2011 hat die Kleinwalsertaler Bergbahn AG die Unterlagen zum Antrag „Konzept Skigebiet Ifen – Walmendingerhorn“ mit der Bitte übergeben, in der Gemeindevertretung möglichst kurzfristig einen Beschluss herbeizuführen, der das Konzept positiv bewertet und somit „öffentliches Interesse“ bekundet.

Das Gesamtprojekt sieht u.a. vor, dass die alten Anlagen (Gaißbühllift, Sessellift Ifenhütte, Schlepplift Hahnenköpfle und Hahnenköpflebahn) durch neue Liftanlagen ersetzt werden. Es sind dies:
  • Förderbänder im Bereich Gaißbühl
  • Ifenbahn von der Auenhütte zum Alpbord mit bergseitiger Zwischenstation bei der Ifenhütte
  • Hahnenköpflebahn von der Ifenhütte zum Hahnenköpfle
  • Verbindungsbahn Walmendingerhorn – Alpbord
  • Überdies soll das Skigebiet „Ifen“ durch die Errichtung einer Beschneiungsanlage schneesicher werden. Im Bereich des Alpbord (Bergstation Ifenbahn) ist ein Restaurant mit 250 Innen- und 300 Terrassenplätzen vorgesehen.
Die Beförderungskapazitäten werden erheblich erhöht. So sind für die neue Ifenbahn Leistungen mit 2.400 P/h, die Hahnenköpflebahn mit 3.200 P/h, die Förderbänder im Kindergelände mit ca. 1.300 P/h. und die Verbindungsbahn Walmendingerhorn – Alpbord mit 980 P/h vorgesehen.

Mit dem Gesamterschließungskonzept sollen die bestehenden Skigebiete modernisiert und zusammengeschlossen werden, ohne das derzeitige Pistenangebot zu erweitern. Die touristische Zielsetzung ist, mit den Maßnahmen eine deutliche Angebots- und Qualitätsverbesserung zu erzielen und somit das Kleinwalsertal für Übernachtungsgäste wieder interessanter zu machen.

Abweichend von der Projekteingabe erklärten die Vertreter der Antragsteller, dass zur Reduzierung des Landschaftseingriffes am Alpbord die vorgesehenen Restaurantplätze (250 Innen- und 300 Terrassenplätze) um je 50 reduziert werden können und die Terrasse nicht voll ausgebaut, sondern teilweise im Winter in der Natur (Schnee) eingerichtet werden kann. Die Antragsteller selbst sind an einer Architektur am Alpbord interessiert, die insbesondere auch die Interessen des Landschaftsschutzes so weit wie möglich berücksichtigen. Dies gilt sowohl für das Restaurant mit Nebenräumen als auch für die Bahnstationen. Die Antragsteller haben mit Schreiben vom 1.8.2011 mitgeteilt, dass am Alpbord für die baulichen Einrichtungen einschließlich Terrasse eine Fläche von rund 2.500 m² in Anspruch genommen werden sollen.

Nach eingehender Diskussion und Beratung nimmt die Gemeindevertretung zum Projekt wie folgt Stellung:

Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgende Stellungnahme der Gemeindevertretung keinen Vorgriff auf notwendige Zustimmungen der betroffenen Grundbesitzer sowie auf die für die Umsetzung erforderlichen Genehmigungsverfahren ist. Die Gemeindevertretung behält sich selbstverständlich vor, zu den einzelnen Maßnahmen des aufgezeigten Projektes im Zuge der Bewilligungsverfahren gesondert Stellung zu nehmen und Auflagen bzw. Bedingungen zu stellen.

Modernisierung Lift- und Bahnanlagen


Zur Modernisierung der Lift- und Bahnanlagen (Gaißbühl-Förderbänder, Ifenbahn und Hahnenköpflebahn wird mit 23 gegen 1 Stimme festgestellt:

Die Umsetzung des überarbeiteten und vorgestellten Projektes liegt im erheblichen öffentlichen Interesse. Insbesondere werden die zwischenzeitlich völlig veralteten Anlagen durch neue, moderne Bahnanlagen und Aufstiegshilfen ersetzt. Diese Maßnahmen liegen insbesondere auch im touristischen Interesse, die Qualitätsverbesserungen führen zu einer Attraktivitätssteigerung unseres Tales.

Alpbord und Sommerbetrieb


Zu den vorgesehenen Maßnahmen am Alpbord und zum Sommerbetrieb wird mit 19 gegen 5 Stimmen nachstehende Stellungnahme beschlossen:

Am Alpbord sind neben der Bergstation der Ifenbahn auch die Station der Panoramabahn zum Walmendingerhorn sowie ein Restaurant mit 250 Innen- und 300 Terrassenplätzen geplant. Dieser Bereich ist insbesondere aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes besonders sensibel. Zahlreiche Organisationen haben in Eingaben an die Gemeinde Mittelberg zu den geplanten Maßnahmen sehr kritisch Stellung bezogen bzw. diese abgelehnt. Ganz besonders werden negative Auswirkungen durch den Sommerbetrieb erwartet. Dazu hat die Kleinwalsertaler Bergbahn AG den Abschluss eines sog. Generationsvertrages angeboten, in welchem durch ein von der Gemeindevertretung festgelegtes Gremium für die Kleinwalsertaler Bergbahn AG bindende einschränkende Maßnahmen für den Sommerbetrieb festgelegt werden können, um die zu erwartenden negativen Entwicklungen zu minimieren.

Die Gemeindevertretung fordert, dass der Landschaftseingriff im Bereich Alpbord möglichst minimiert wird. Der Bau und Betrieb eines Restaurants kommt nur unter Berücksichtigung folgender Rahmenbedingungen in Frage:
  • Zurückhaltende und der Umgebung angepasste Architektur (Freihaltung der Geländekante, Sicherstellung Freihaltung Sichtfenster für Ifen, Styleguide der Regionalentwicklung)
  • Reduzierung der überbauten Fläche (z.B. durch Verlegung der Lager-, Sanitär-, Technik- und Nebenräume in das UG).
  • Keine Flächen für Werkstätten, Garagierungen (Kabinen, Fahrzeuge, Pistengeräte, Schneeerzeuger)
  • Reduzierung Sitzplätze Restaurant auf höchstens 200 Innen- und 250 Terrassenplätze (Terrasse im Sommer reduziert).
  • Keine Parkierung von Fahrzeugen, kein Ausbau der Alpinwege Richtung Ifen und Gottesacker, auch kein Versorgungsweg Richtung Hahnenköpfle (Quadweg).
  • Keine Möblierung der Landschaft sowie Landschaftsinstallationen
  • Keine größeren Veranstaltungen und Events
Entsprechend dem Vorschlag der Antragsteller ist mit der Kleinwalsertaler Bergbahn AG eine vertraglich gesicherte Betriebsvereinbarung abzuschließen. In diesem zivilrechtlichen Vertrag sollen für die Kleinwalsertaler Bergbahn AG verbindliche Maßnahmen vereinbart werden, um für den Sommerbetrieb negative Entwicklung möglichst zu vermeiden bzw. zu minimieren. Es wären dies insbesondere eine Kontingentierung der Bahnbenutzer, Bahnbetriebszeiten, keine Gültigkeit des Bergbahntickets bzw. Benutzung nur mit Aufpreis, Besucherlenkung, Vorabinformationen bei den Bahnanlagen etc.. Für die Festlegung der Maßnahmen soll ein Gremium, bestehend aus dem Bürgermeister und zwei Gemeinderäten (jede Fraktion), dem Tourismusdirektor, den Obmännern von HGV, IGV, GGV und des Landschaftsschutz Kleinwalsertal, dem Alpmeister der Alpgenossenschaft Auen-Ifen, sowie 2 Vertretern der Kleinwalsertaler Bergbahn AG, eingesetzt werden.

Verbindungsbahn Walmendingerhorn-Alpbord


Mit 21 gegen 3 Stimmen beschließt die Gemeindevertretung, zur beantragten Verbindungsbahn zwischen Walmendingerhorn und Alpbord wie folgt Stellung zu nehmen:

Die geplante Verbindungsbahn zum Walmendingerhorn soll lt. Konzept im Jahre 2018 realisiert werden. Die Gemeindevertretung fordert die Antragsteller auf, entgegen dem Konzept vorrangig eine Verbindung zwischen Auenhütte und dem Skigebiet Heuberg/Parsenn herzustellen. Lösungen sind gemeinsam mit der Gemeinde und der Haller KG auszuarbeiten. Über die Notwendigkeit und Umsetzung einer Verbindungsbahn zum Walmendingerhorn soll erst nach der Inbetriebnahme der neuen Anlagen im Skigebiet Ifen und einer Realisierung der Verbindung zwischen Auenhütte und Skigebiet Heuberg/Parsenn beraten und entschieden werden. Dabei sind sowohl beim Walmendingerhorn als auch im Bereich Ifen die derzeit geplanten Stationsstandorte nochmals zu prüfen und Alternativen aufzuzeigen.

Verkehr


Mit 22 gegen 2 Stimmen beschließt die Gemeindevertretung Mittelberg, zum Thema
Verkehr im Zusammenhang mit der Umsetzung des Konzeptes wie folgt Stellung zu
nehmen:

Durch die neu zu errichtenden Bahnen werden aufgrund der massiven Frequenzsteigerungen und der Attraktivität erhebliche verkehrliche Auswirkungen erwartet. Auf den Gemeindevertretungsbeschluss vom 12. Mai 2011 zum Schlussbericht der Verkehrsanalyse der Firma Metron wird hingewiesen. Es wird festgehalten, dass im Bereich der Auenhütte keine zusätzlichen Parkplätze errichtet werden dürfen. Der Parkplatz muss bewirtschaftet werden und es ist ein Einweisungsdienst einzurichten, damit der öffentliche Busverkehr durch ein- und ausparkende Fahrzeuge nicht behindert wird. Bei der Parkplatzbewirtschaftung hat der Parkplatzbetreiber die von der Gemeinde Mittelberg jeweils im Rahmen der Parkabgabeverordnung festgelegten Parkgebühren einzuheben. Die Schwarzwassertalstraße kann nicht weiter ausgebaut werden. Von der Gemeinde Mittelberg wird aufgrund der Parsenn- und Heubergbahn der Betrieb der Linie 5 auf der Strecke zwischen Breitachbrücke und Talstation Ifen reduziert. Riezlern wird nicht mehr angefahren und es sollen Zusatzbusse für die Linie 5 nach Möglichkeit nicht mehr eingesetzt werden. Gleichzeitig wird jedoch zwischen Fuchsfarm und Talstation Ifen zusätzlich ein Pendelbus eingerichtet und nach Erneuerung der Bahnanlagen mit verdichtetem Takt betrieben. Nach Realisierung einer Verbindungsbahn zwischen Skigebiet Ifen und Skigebiet Heuberg-Parsenn könnte auf die Linie 5 zumindest ab Fuchsfarm gänzlich verzichtet werden. Die Gemeinde Mittelberg behält sich vor, einschränkende Maßnahmen (Verkehrsverbote) für die Schwarzwassertalstraße, insbesondere für Reisebusse, aber auch für alle Fahrzeuge bei extremen Witterungsverhältnissen oder bei entsprechendem  Verkehrsaufkommen bzw. Parkplatzüberlastung, zu erlassen.


Hochifen und Gottesacker aus geowissenschaftlicher Sicht

Von Prof. Dr. Nico Goldscheider, Karlsruhe


Die Region Gottesacker, Hochifen und Schwarzwassertal ist aus geologischer und hydrologischer Sicht einmalig. Es handelt sich um eine der großartigsten Karstlandschaften der Alpen. Karstlandschaften bestehen meist aus Kalkstein. Die im Wasser gelöste Kohlensäure greift den Kalkstein chemisch an. So kommt es zu Lösungsformen an der Geländeoberfläche (z.B. Karren) und im Untergrund (Höhlen). Die Karrenfelder des Gottesackers gehören zu den größten und schönsten der Alpen. Alles Regenwasser und Schmelzwasser versickert auf dem Gottesacker im Untergrund und fließt über ein Netzwerk von Spalten und Höhlen unterirdisch ins Schwarzwassertal. Dort befinden sich einige große Karstquellen, wie die Aubachquelle, die bis zu 10 Kubikmeter Wasser pro Sekunde schüttet, in Trockenzeiten aber rasch versiegt. Das größte hydrologische Naturwunder der Region ist die Schwarzwasserhöhle: Bei Niedrigwasser verschwindet der Bach im Höhleneingang, während die Höhle bei Hochwasser zu einer Quelle wird. Es handelt sich bei diesem seltenen (und von mir entdeckten) Phänomen um eine sogenannte Estavelle – vermutlich die größte im Alpenraum.

Karstlandschaften sind in vielfacher Hinsicht besonders wertvoll und gleichzeitig besonders verletzlich: Das Grundwasser ist sehr verletzlich gegenüber Schadstoffeinträgen. In keiner anderen Landschaftsform sind die Böden so anfällig gegen Erosion. Flora und Fauna erscheinen zwar auf den ersten Blick etwas spärlich, sind aber oft sehr artenreich, wertvoll und empfindlich. All dies gilt in besonderem Maße für den Gottesacker und fürs Schwarzwassertal: Diese Landschaft ist extrem wertvoll, verletzlich und schützenswert. Alle weiteren Belastungen sind sehr kritisch zu beurteilen.

Prof. Dr. Nico Goldscheider

Professor für Hydrogeologie in Karlsruhe (www.agw.kit.edu)
Vorsitzender der internationalen Karst-Kommission (www.iah.org/karst)
Zahlreiche Bücher und Zeitschriftenartikel, u.a. über den Gottesacker: http://publicationslist.org/nico.goldscheider

Anm. d. Red.: Prof. Dr. Nico Goldscheider ist der wahrscheinlich beste Kenner des Ifengebietes. Er hat die Region in den Jahren 1995 bis 1998 intensiv wissenschaftlich untersucht. Er ist Professor für Hydrogeologie in Karlsruhe und Vorsitzender der internationalen Karst-Kommission.

 
Kundgebung auf dem Ifengipfel am 2. Juli 2011

Rund 50 Personen stiegen zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung auf den Gipfel des Hohen Ifen. Die Naturschutz-Organisation „Mountain-Wilderness Deutschland“ hatte zusammen mit dem „Bund Naturschutz in Bayern e.V.“ zu einer Mahnwache für die Bewahrung der Schöpfung aufgerufen. Aktueller Anlass ist die geplante Verbindungsbahn (Panoramabahn mit Bergstation am Alpbord) zwischen Ifen und Walmendinger Horn.

Gekommen war eine bunte Gruppe von Menschen, die alle ein gemeinsames Anliegen verbindet: Respekt vor der Schöpfung und Wertschätzung der Natur.
Die Alpenvereinssektion Kleinwalsertal, vertreten durch Karl Drechsel, deponierte bei dieser Gelegenheit ein neues Gipfelbuch am Kreuz. Es waren aber auch Vertreter von deutschen AV-Sektionen und vom  Landesbund für Vogelschutz gekommen. Der Journalist des Bayerischen Rundfunks, Dr. Georg Bayerle, begleitete die Gruppe mit dem Mikrofon. Er wird in „Rucksack-Radio“ auf Bayern 1 berichten.

Die evangelische Pfarrerin i.R. Thea Kress und Pfarrer Josef Walter von der katholischen Kirche hielten eine kurze Andacht. Jeder Einzelne sei dafür verantwortlich, respektvoll mit der Natur umzugehen und sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

Am späteren Nachmittag setzten die beteiligten Verbände mit einem Infostand am Oberstdorfer Bahnhofsplatz nochmals ein deutliches Zeichen gegen den fortschreitenden Ausverkauf der Bergwelt.

Obwohl unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Organisationen mitgewirkt haben, verlief die Aktion  so wie sie gedacht war: zwar aufrüttelnd, aber friedlich.

Marlies Matt

Information Mountain-Wilderness: http://www.mountainwilderness.de/


Das REK ist die Grundlage für die Raumplanung in der Gemeinde

Das Räumliche Entwicklungskonzept (REK) wurde von der Gemeindevertretung am 19.10.2002 einstimmig beschlossen. In den Jahren 2012 bis 2012 wurde das bewährte Grundsatzpapier in Teilen überarbeitet und im Juni 2012 von der Gemeindevertretung erneut beschlossen.
Das REK ist das grundlegende Planungsinstrument für die Gemeinde. Es gibt Auskunft, welche Flächen im Kleinwalsertal bebaut werden können und welche Räume von Bebauung freigehalten werden sollen. Zudem gibt es Auskunft über erhaltenswerte naturräumliche Besonderheiten. In allen Fragen der Raumplanung ist das REK die Grundlage der Entscheidungsfindung für die Gemeindeverantwortlichen.

In der Sache „Ifen-Ausbau“ finden sich folgende Aussagen.

Kapitel "Grundsätze zur Gemeindeentwicklung":
  • Der Tourismus ist der Motor der Gemeindeentwicklung und baut auf der Ressource Landschaft auf.
  • Damit sind alle Ziele und Maßnahmen zur Gemeindeentwicklung im Spannungsfeld Tourismusentwicklung und Landschaftserhaltung zu setzen.
  • Schutz der Landschaft als Grundlage für Tourismus und Lebensqualität
  • Minimierung der Verkehrsbelastungen
  • Sicherung qualitativ hochwertiger Aufenthalts- und Erholungsräume

Kapitel "Grundsätze und Ziele zu Wirtschaft - Tourismus":
  • Touristische Ausbaumaßnahmen nur in Abstimmung mit den Erfordernissen das Landschaftsschutzes und der landschaftsgebundenen Erholung und nach Prüfung ihrer verkehrsinduzierenden Wirkung, und in Übereinstimmung mit dem Ziel "Priorität für den Übernachtungsgast".
  • Verstärktes Erkennen der Landschaft als Basis des Tourismus.

Wir fragen:
Ist das vorliegende Konzept der Bergbahn AG mit den Grundsätzen des REK vereinbar, oder werden beschlossene Grundlagen und Leitlinien übergangen?


Gemeinsame Verantwortung im LEK

In den Jahren 2004 und 2005 hat sich eine Interessensgruppe mit Vertretern aus Politik, Tourismus, Ifenbahnen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz intensiv mit der Entwicklung im Ifengebiet beschäftigt. Dieser Dialogprozess wurde von der Gemeinde Mittelberg und vom Vorarlberger Ökologieinstitut unterstützt und von diesem auch moderiert.
Im Schlussdokument zu diesem Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) vom Juli 2005 „lehnt eine überwiegende Mehrheit“ (auch die Tourismus-Führungsetage!) „den Sommerbetrieb ab bzw. hält ihn nicht für notwendig“ (Schlussdokument, Seite 2).


Kleinwalsertal, meine Natur

Die Gemeinde Mittelberg und Kleinwalsertal Tourismus haben mit Interessenten und Interessensvertretern das Tourismuskonzept unter dem Begriff „Marke Kleinwalsertal“ weiter entwickelt und neu formuliert. Ein Schwerpunkt bildet u. a. „Kleinwalsertal, meine Natur“.
Es ist beachtenswert, wie der Naturbegriff in der Werbestrategie der Touristiker immer stärker in den Vordergrund tritt. 
 
Schlagzeilen aus der Marke:
Kleinwalsertal Erlebe das Original
Nur, wenn wir das Original leben, kann der Gast das Original erleben
Meine-Natur-Kompetenz
Ifen - spiritueller Andachtsraum
Walser Omgang

Frage: Ist mit „Walser Omgang“ auch gemeint, wie wir Einheimische und unser Gast mit „meiner Natur“ umgehen?"


Ifen-Gottesacker in der höchst möglichen Schutzstufe

Das Großraumbiotop Schwarzwassertal – Ifen – Gottesacker besitzt als beeindruckendes  Naturphänomen internationale Bedeutung.
Der Anteil auf deutschem Gebiet genießt als EU-Vogelschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat Schutzgebiet die höchste Schutzkategorie, die es in der EU zu vergeben gibt. Auf nationaler Ebene ist das Gottesacker zusätzlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Der österreichische Teil ist bisher im Rang eines Pflanzenschutzgebiets. Die Vorarlberger Landesregierung forderte schon früh einen höheren Schutzstatus für diese höchstsensible Region. Sie hat 1987 (Überarbeitung 2010) für das ganze Land eine Zusammenstellung mit besonders schützenswerten Landschaftsteilen erstellt. In diesem Biotopinventar werden für das Kleinwalsertal nachhaltige Forderungen gestellt:
Seite 85: „(...) Für das Kleine Walsertal mit seiner dynamischen Entwicklung und seinem fehlenden Flächenschutz ist eine zukunftsgerichtete Naturschutz- und Landschaftsplanung ein Gebot der Stunde, hängt nicht zuletzt und langfristig mit dem Tourismus die gesamte Wirtschaft des Tales von einem intakten Naturgefüge ab.“
Seite 235: „(...) Umwandlung des Gottesackers in ein Naturschutzgebiet als Kernzone eines großen Schutzgebietes im Raume Hochifen, Gottesacker, oberes Schwarzwassertal.“
 

Sommerbetrieb

Die lange Geschichte mit dem Sommerbetrieb
Bürgerinnen und Bürger aus dem Tal, Gemeindepolitiker, Bezirks- und Landesbehörden haben den Sommerbetrieb immer schon kritisch beurteilt. Sie haben ihre Verantwortung zum Erhalt dieses einmaligen Naturjuwels am Ifen, die Gefahren einer drohenden Zerstörung,  die Folgen der zu erwartenden Menschenmassen und die Verkehrsproblematik erkannt und sehr ernst genommen. Es ist nicht verwunderlich, dass wiederholte Anträge auf Zulassung des Sommerbetriebs zur Bergstation in den letzten Jahren und Jahrzehnten von den zuständigen Behörden mit dem Hinweis auf die besondere Sensibilität und Verletzlichkeit des Gottesackers immer abgelehnt wurden.
  
Warum Vorarlberg NEIN zum Sommerbetrieb sagt

Die Vorarlberger Landesregierung hat am 19.12.2001 in zweiter Instanz zum wiederholten Male den Sommerbetrieb bis zum Hahnenköpfle abgelehnt. Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus dem über 50 Seiten umfassenden Bescheid, Zahl: IVe -151.84, Seite 50 und 51.
(...) Im Erschließungsgebiet der Ifen-Bahn liegen - die zum Teil noch völlig bzw fast völlig ungestörten - Lebensräume vieler Tierarten. Für einige dieser Tierarten wären unter bestimmten zusätzlichen, im gegebenen Fall aber nicht vorliegender Voraussetzungen sogar eigene Europaschutzgebiete nach der Richtlinie 79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie) auszuweisen (...).
Auch hinsichtlich der Vegetation weist das Erschließungsgebiet – und dabei insbesondere das Gottesackerplateau – besonders schützenswerte Pflanzengesellschaften auf. Gesamthaft betrachtet stellt die Pflanzenwelt des Gottesackerplateau in jeder Hinsicht einen Naturwert von besonderer überregionaler Bedeutung dar. Hinzu tritt, dass diese Pflanzengesellschaften auf Grund der vorherrschenden Umweltbedingungen (...) äußerst empfindlich auf Störungen bzw Schädigungen reagieren. In Folge des Sommerbetriebes wäre aber genau mit solchen Beschädigungen zu rechnen, wodurch eine Verarmung der einzigartigen Artenvielfalt von zum Teil äußerst seltenen Pflanzengesellschaften eintreten würde.
Der Sommerbetrieb würde weiters – bedingt durch die besonderen geologischen Gegebenheiten des Erschließungsgebietes - zu einer wesentlichen Verschlechterung der Wasserqualität mehrerer Quellen führen.
Durch die zu erwartende Besucherzahl geht eine einzigartige Besonderheit des Naturerlebnisses Gottesackerplateau verloren, die wegen der Verbindung mit den geologischen Besonderheiten derzeit noch, natürlich jeweils subjektiv unterschiedlich empfindbare „Rauh-, Wild- und Unberührtheit“ des einzigartigen Karstplateaus (...).
Bei der Interessenabwägung stehen somit auf der einen Seite die festgestellten, sich nachhaltig auswirkenden Beeinträchtigungen der Interessen von Natur und Landschaft in einem überregional einzigartigen Gebiet.
Auf der anderen Seite stehen wirtschaftliche Interessen an dem Sommerbetrieb, die zum Teil höchst fraglich sind (...).

Sommerbetrieb bis zum Alpbord?

Bisher ist der Sommerbetrieb bis zur Ifenhütte genehmigt. Die Antragsteller wollen ihn bis zum Alpbord erweitern. Welche Folgen würde diese neue Situation mit sich bringen?
Die Besucherzahl ist am Ifen-Gottesacker seit Einführung des Sommer-Inklusivticket stark gestiegen. Das Alpbord ist dem Ifen und dem Gottesacker 140 Höhenmeter näher als die Ifenhütte, somit könnten die Besucher den höchst sensiblen Landschaftsteil am Ifen schneller erreichen. Das Landschaftsbild am Alpbord würde durch neue Bergstationen und einen Restaurantbetrieb nachteilig beeinflusst. Die BH Bregenz hat im Bescheid vom 22.2.2001, Seite 19 und 20  festgestellt:
  • Es sollte nicht übersehen werden, dass Menschen in der Vergangenheit und in Zukunft gerne die Einsamkeit und die Anstrengungen eines Aufstiegs während der Sommermonate auf sich nehmen, um die Faszination der Bergwelt erleben zu können. Diese Art des Naturgenusses entspricht auch den Zielsetzungen des „sanften Tourismus“, welcher in Punkt 8.2.2 des Tourismuskonzeptes Kleinwalsertal niedergeschrieben ist. Dieses Konzept stellt sicher, dass nur eine maßvolle Anzahl von Personen den Aufstieg zum Gottesackerplateau bzw. zum Hahnenköpfle in Anspruch nimmt.
·         „(...) Diese Beeinträchtigungen können nach Auffassung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz  auch nicht durch die von der Antragstellerin argumentierte Führung der Wanderer auf markierten Wegen vermieden werden. Im Rahmen dieses Verfahrens nach dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung ist es nicht möglich, an Dritte (z. B. Wanderer) Verhaltensregeln zu erlassen.

Vorarlberger Landesregierung, 19.12.2001, Zahl: IVe -151.84, Seite 49:
·         „(...) Auch die von der Berufungswerberin vorgeschlagenen „Lenkungskonzepte“ und „bewusstseinsbildenden Maßnahmen“ sind nicht als Auflagen im geschilderten Sinn geeignet. Zum einen sind solche Maßnahmen, wie die schon bisher von der Berufungswerberin aus eigenen Stücken unternommenen und entsprechend anzuerkennenden Bemühungen zeigen, nicht in der Lage, negative Auswirkungen auf die Interessen von Natur oder Landschaft wirksam zu unterbinden.“


Kleinwalsertaler Tourismusstudie - Institut Allensbach

Was wünscht der Urlaubsgast?
Was erwartet sich der potentielle Urlaubsgast?
Was ist dem Urlaubsgast im Kleinwalsertal wichtig?

Antworten auf diese Fragen gibt die „Tourismusstudie Kleinwalsertal 2001/02“, welche von der Gemeinde Mittelberg in Auftrag gegeben wurde. Beauftragt wurde das renommierte Institut  für Demoskopie Allensbach. Es ist eine repräsentative Befragung aus Bürgersicht, aus Sicht der Bevölkerung Deutschlands und aus Sicht von Kleinwalsertal-Urlaubern (Nachbefragung).
Das Ergebnis dieser Befragung lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Als herausragende Merkmale für den Urlaubsgast sind „schöne Landschaft“, „intakte, unbelastete Natur“ und „reizvolle Landschaft“.
„Wenn der Tourismus im Kleinwalsertal auf Qualität, Umwelt- und Landschaftsschutz, regionale Kultur und regionale Vermarktung setzt, sind dies auch für die Zukunft tragfähige Konzepte (...)“ (Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach, Kleinwalsertal Tourismusstudie 2001).

Wir fragen:
Widerspricht das vorliegende Konzept mit einer Verbindungsbahn über das unberührte Schwarzwassertal und zwei Bergstationen am wunderschönen Alpbord nicht den Interessen und Wünschen der Gäste?





Das Projekt

vorgestellt durch die Kleinwalsertaler Bergbahn AG (Originalversion)


Die Bergbahnen werden immer wieder gefragt: „Ist euer Konzept langfristig wirtschaftlich tragfähig? Sind Veränderungen, wie schneearme Winter und ein geändertes Urlauberverhalten berücksichtigt?“ Die Antwort ist ja, denn es ist das „ureigenste“ Interesse der Bergbahnen, dass ihre Investitionen langfristig auch wirtschaftlich sind. Alle Studien zeigen, dass Wintersport – unterstützt durch moderne Beschneiungsanlagen – im Kleinwalsertal auch die nächsten 30 Jahre möglich ist. Zudem sind sich alle Experten einig, dass eine Skiregion zumindest 80 Kilometer zusammenhängende Skipisten vorweisen können muss. So zeigt sich, dass wir bei der Konzeptentwicklung  einzig auf die ideale Entwicklung des Skigebietes Kleinwalsertal abgestellt haben und die Frage, wer die Lifte besitzt, nicht relevant war. Denn wir sind überzeugt, dass wir gegenüber den anderen Destinationen nur dann gemeinsam gewinnen können.

Das Projekt
Kern des vorgestellten Gesamtprojektes ist die Runde um den Heuberg. Mit dieser Runde soll das Kleinwalsertal für den Skigast als gesamtes mit den Skiern erfahr- und erlebbar werden: keine Einzelskigebiete mehr, sondern ein zusammenhängender moderner Skiraum-Kleinwalsertal. Damit soll die Attraktivität der Region vor allem für den Nächtigungsgast wieder gesteigert werden, denn gerade der Nächtigungsgast orientiert sich bei der Auswahl seines Urlaubsortes nach der Skigebietsgröße und an der Schneesicherheit.
 Die Runde um den Heuberg besteht aus vier Bereichen:
  • funktionierende SkigleitwegeVerbindung Heuberg – Ifen
  • Verbindung Walmendingerhorn – Ifen
  • Verbindung Parsenn – Riezlern
  • sowie die Erneuerung der Anlagen am Ifen
Skigleitwege: Die Skipassgemeinschaft hat sich über den Betrieb der Skigleitwege in den letzten Wochen geeinigt. Die Gemeinde führt derzeit die notwendigen Gespräche mit den Grundeigentümern. Eine Lösung sollte in den nächsten Wochen spruchreif werden.
Verbindung Heuberg – Ifen: Diese Verbindung besteht bereits seit Einrichtung des Pendelbusses. Vonseiten der Gemeinde wurden hier nun auch Planungen für eine skitechnische Verbindung in Auftrag gegeben.

Verbindung Walmendingerhorn – Ifen: In den Planungen der Bergbahnen ist zur Verbindung eine Pendelbahn zwischen Walmendingerhorn und dem Alpbord auf dem Ifen vorgesehen. Die Trasse wurde in den letzten Wochen leicht verlegt. Die Station am Walmendingerhorn ist nun direkt an der Bergstation der Walmendingerhornbahn und nicht mehr im Bereich der Muttelbergscharte. Diese vorgestellte Lösung hat sich in den bisherigen Gespächen für die Bergbahnen sowohl aus skitechnischer und wirtschaftlicher, wie auch aus Sicht des Naturschutzes als bessere Lösung erwiesen. Die Bahn wir so ausgeführt dass die optische Wirkung möglichst gering ist. Zur Flugsicherung braucht es kein zusätzliches Seil mit Signalkugeln.

Verbindung Parsenn – Riezlern: Die Untersuchung möglicher Verbindungen des Skigebietes Parsenn mit Riezlern wurde von der Gemeinde in Auftrag gegeben. Die Grobplanungen sind derzeit im Laufen.
Erneuerung Ifen: Die derzeitigen drei Anlagen am Ifen sollen durch zwei moderne Kabinenbahnen abgelöst werden. Die untere Sektion ist als Dreiecksbahn geplant. Die obere Bahn könnte auch als Kombibahn ausgeführt werden. Ausgehend vom Bereich Auenhütte fährt die Bahn bergwärts zur Ifenhütte und dann mit einem Knick zur Bergstation am Alpbord. Bei der Ifenhütte können – wenn gewünscht – Fußgänger und Skifahrer aussteigen und mit der neuen Hahnenköpflebahn  zur Bergstation weiterfahren. Die Talfahrt führt direkt vom Alpbord zum Bereich Auenhütte. Durch diese Dreiecksbahn entsteht im unteren Bereich des Ifen ein eigenständiges Skigebiet, das allen Skifahrern ein spannendes Pistenangebot bietet. Durch die ebenfalls geplante und auch schon genehmigte Beschneiungsanlage ist der Skibetrieb ab spätestens Weihnachten gesichert. Die neue Hahnenköpflebahn führt von der Ifenhütte zur heutigen Bergstation der bestehenden Hahnenköpflebahn. Alle alten Anlagen werden nach und nach abgetragen. Somit kann der heutige Bergstationsbereich auch für die neue Bergstation genutzt werden. Neuerschließungen im Karstbereich sind nicht nötig. Zudem wird nur eine Piste beschneit, der restliche obere Bereich des Ifen soll wie heute ein Naturschneegebiet bleiben.


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