"Der Walser" am 23.03.2012
Es gibt immer mehr als nur eine Lösung…
Flugblatt, versendet mit dem „Walser“ am 9.3.2012
„Das vorgestellte Konzept ist alternativlos“ ….
“….ohne Panoramabahn nicht wirtschaftlich machbar…“
„…nur im Gesamten umsetzbar…“
So lauten die unerschütterlichen Aussagen der Geschäftsführung der Kleinwalsertaler Bergbahn AG und der Walser Raiffeisen Holding als Eigentümervertreter.
Die Betreiber halten nach wie vor an dem Bau der heftig kritisierten 2,8 km langen Panoramabahn über dem bislang unberührten Schwarzwassertal fest. An der geplanten massiven Verbauung des Alpbords am Fuße des Ifens mit 2 Bergstationen, einem 450-Personen Restaurant plus Fahrstraße für LKWs wird ebenfalls nicht gerüttelt. Und dies alles im einzigen Schutzgebiet des Tales!
Ist dieses Bergbahn-Konzept wirklich alternativlos?
Ist dieses Konzept wirklich das beste und einzige für unser Kleinwalsertal?
Oder, ist dieses Konzept nur das beste für die Bergbahn AG?
NEUER LÖSUNGSANSATZ
Eine Gruppe erfolgreicher heimischer Unternehmer und Investoren sieht sehr wohl eine Alternative und würde die Modernisierung am Ifen folgendermaßen durchführen:
- Erneuerung der Liftanlage
- Maschinelle Beschneiung
- Liftverbindung Heuberg – Auenhütte, aber nicht auf Gemeindekosten
- Keine Panoramabahn, da nicht notwendig
- Völlige Schonung des Alpbords, bedeutet: keine Seilbahnbergstation, kein Restaurant, keine Fahrstraße
- Verzicht auf den Sommerbetrieb auf das Alpbord und Hahnenköpfle
Diese Walser Investoren-Gruppe ist bereit, die Ifen-Bergbahnen zu erwerben und eine Modernisierung nach diesem Grundkonzept durchzuführen.
Wir fordern die Bergbahn AG auf, von ihrem "alternativlosen Konzept" abzurücken und in einem konstruktiven Prozess endlich andere Lösungsansätze zuzulassen oder
als ALTERNATIVE
die Ifen-Bergbahnen zu verkaufen!
Wir fordern die Bergbahn AG auf, von ihrem "alternativlosen Konzept" abzurücken und in einem konstruktiven Prozess endlich andere Lösungsansätze zuzulassen oder
als ALTERNATIVE
die Ifen-Bergbahnen zu verkaufen!
Brief der Investorengruppe an die Gemeinde:
Für die Walser Investorengruppe
Robert Haller Toni Haller Jürgen Wälder
Mittelberg Mittelberg Riezlern
An den Bürgermeister und die Gemeindevertreter der Gemeinde Mittelberg
Betreff : Alternativkonzept für die Ifenmodernisierung, Riezlern, den 21.3.2012
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Gemeindevertreter,
warum tritt jetzt auf einmal eine Investorengruppe auf den Plan ?
Die Bergbahnen sehen ihr vorgelegtes Konzept als alternativlos an und propagieren öffentlich daß entweder das Gesamtkonzept kommt oder gar nichts.
Wir sehen die Gefahr, dass das Gesamtkonzept mit der Panoramabahn nicht genehmigt wird und damit unser Walser Traum, eine Ifenmodernisierung, nicht kommen wird. Gleichwohl sehen wir sehr wohl ein wirtschaftlich sinnvolles, wesentlich abgespeckteres Konzept . Dieses dient dem Gemeinwohl des Kleinwalsertal und wird den Belangen des Naturschutzes deutlich gerechter .
Unsere Investitionen sehen ca. die Hälfte der von den Bergbahnen vorgesehenen vor. Halbe Investitionssumme bedeutet halbe Abschreibungen und halbe Zinskosten und damit weniger Druck auf Maximierung von Skikartenpreisen. Wir wollen die bestehenden Ifenbahnen lediglich abbauen, durch hochmoderne Anlagen ersetzen und die Beschneiung realisieren.
Das ganze Tal schreit förmlich nach einer Verbindung Auenhütte / Heuberg. In unserem Konzept wollen wir dies realisieren, schaffen damit eine große, zusammenhängende Skischaukel Walmendingerhorn – Heubergarena – Ifen und brauchen keine Panoramabahn !
Vom Zeitplan her stellen wir uns alles ähnlich vor wie die Pläne der Bergbahnen.
Wir wollen ab sofort den bereits versprochenen, einheitlichen Skipass Oberstdorf/Kleinwalsertal ohne individuelle betriebseigene Karten und auch nur dieser soll beworben werden.
Unserer Ansicht nach ist die Idee der Bebauungspläne am Alpbord getragen von einem Massenbetrieb im Sommer. Wir wollen weder den Ifen noch das Gottesacker überschwemmen mit solchen Menschenmassen. Wir wollen die dortige Natur mit dem bayerischen Natura 2000 und FFH- Gebiet (höchster Schutzstatus der EU) größtmöglich schützen und erhalten. Wir wollen aber auch die wichtige Infrastruktur der Talgastronomie schützen vor einem weiteren hochfrequentierten Sommerberg mit den geplanten 550 Restaurantplätzen. Wir wollen daher keine Bergstation am Alpbord und einen Sommerbetrieb nur bis zur Ifenhütte.
Wir würden eine Realisierung im Rahmen einer Art „Bürgerbahn“durchführen. Eine offene Gesellschaft an welcher jeder Bürger im Tal Anteile/Aktien erwerben kann. Das schafft Vertrauen und Identifikation mit dem Projekt !
Sehr geehrte Damen und Herren, die Unterzeichner stehen stellvertretend für eine gößere Investorengruppe als Alternative für das Ifenprojekt zur Verfügung und
verbleiben mit freundlichen Grüßen
Gemeinsame Stellungnahme der Vereine Landschaftsschutz Kleinwalsertal und Österreichischer Alpenverein, Sektion Kleinwalsertal
Dienstag, 19.07.2011„Ifen-Seilbahnprojekt im Kleinwalsertal“
Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG plant im Schutzgebiet Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal u. a. die Erweiterung der bestehenden Anlagen. Der Ausbau ist mit schwerwiegenden Eingriffen im einzigen Schutzgebiet des Kleinwalsertals verbunden und öffnet die Tür für Menschenmassen in einen äußerst sensiblen Landschaftsraum. Bestehende Grundsätze der Gemeindeentwicklung und des Natur- und Landschaftsschutzes bleiben unberücksichtigt.
Wir wollen...
- eine qualitätsgeprägte touristische Weiterentwicklung
- den Erhalt von ursprünglichen Naturlandschaften für uns, unsere Kinder und unsere Gäste
- die Respektierung von beschlossenen Grundsätzen der Gemeindeentwicklung
- Fehlentwicklungen aufzeigen, die später nicht mehr korrigierbar sind
Wir verstehen…
- die Notwendigkeit der Modernisierung der bestehenden Ifenlifte
- die Notwendigkeit der Verbindung der Skigebiete im Tal durch Skigleitwege und andere Maßnahmen
Wir wehren uns…
- gegen die Verbindungsbahn Ifen-Walmendingerhorn
- gegen zwei Bergstationen am Alpbord
- gegen ein 550-Personen-Restaurant am Alpbord
- gegen die ungelösten verkehrsinduzierenden Auswirkungen des Konzepts
Wir fordern…
- umfassende und vollständige Informationen zum Thema Ifen
- die Zulassung von Alternativen in der öffentlichen Diskussion
- die Prüfung der schitechnischen Verbindung Ifen – Heuberg/Schöntal
- die Reduzierung auf eine einfache Ausstiegsstelle der Ifenbahn am Alpbord für den Wintersportler
Schutzgebiet Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal.
Das vorliegende Gesamtkonzept liegt im Schutzgebiet Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal. Es ist das einzige Schutzgebiet im Kleinwalsertal! Im Biotopinventar des Landes ist es ein Gebiet von „überregionaler Bedeutung“ und besitzt als beeindruckendes Naturphänomen internationale Bedeutung. Der Anteil auf deutschem Gebiet genießt als EU-Vogelschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet die höchste Schutzkategorie, die es in der EU zu vergeben gibt. Auf nationaler Ebene ist das Gottesacker zusätzlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der österreichische Teil ist bisher im Rang eines Pflanzenschutzgebiets, in dem nach geltender Gesetzeslage nicht einmal ein Blümchen gepflückt, geschweige denn mit einem Baufahrzeug zerstört werden darf.
Diese Fakten werden von den Antragstellern nicht einmal erwähnt!
Ja zu Modernisierung der Liftanlagen für den Wintertourismus–
Nein zum vorliegenden Gesamtkonzept
Landschaftsschutz und Alpenverein stellen sich nicht grundsätzlich gegen die Modernisierung der bestehenden Ifen-Lifte für den Wintertourismus, lehnen aber Teile des vorliegenden Konzeptes wie die Verbindungsbahn Walmendingerhorn–Ifen ab. Es ist inakzeptabel, dass man nicht bereit ist, alternative Möglichkeiten in der öffentlichen Diskussion zuzulassen. Die unterschwellige Drohung des Antragstellers, entweder werde das gesamte Konzept umgesetzt oder sonst nichts, ist eine respektlose Haltung gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern des Tales, die sich um diesen massiven Natureingriff Sorge tragen.
Es gibt mehr als nur EINE Lösung!
Ja zur Anbindung des Skigebiets Ifen an das Talskigebiet -
Nein zur Verbindungsbahn Ifen-Walmendingerhorn
Der geplante Bau einer 100 Personen-Gondelbahn (!) vom Gipfel des Walmendingerhorns zum Ifen-Alpbord mit einer Spannweite von ca. 2,5 km wird mit aller Entschiedenheit abgelehnt! Der Bau bedeutet eine Zerschneidung des einmaligen, ursprünglichen und bislang unberührten Landschafts- und Bergjuwels Schwarzwassertal. Ein Bau dieser Bahn kann nicht „im Einklang mit der Natur“ umgesetzt werden, wie die Projektbetreiber immer wieder erklären. Außerdem ist zu befürchten, dass als Ausgleichsmaßnahme Ruhegebiete behördlich ausgewiesen werden. Varianten- und Tourenabfahrten könnten für den Naturfreund gesperrt werden, damit woanders Massen sich tummeln dürfen. Eine eigenartige Sicht der Dinge. Das Ziel das Ifen-Skigebietes an das Talskigebiet anzubinden ist für uns nachvollziehbar. Dies kann durch eine skitechnische Verbindung Ifen – Heuberg/Schöntal landschaftsschonender umgesetzt werden.
Wir fordern, dass diese oft vorgeschlagene Alternative seriös geprüft wird!
Ja zu einer einfachen Ausstiegstelle am Alpbord im Winter -
Nein zu zwei Bergstationen und einem 550-Personen-Restaurant am Alpbord
Eine der schönsten und bislang unberührten Stelle am Ifen, das sog. Alpbord, soll in Zukunft zwei Bergstationen (Verbindungsbahn und Ifenbahn) und einem 550-Personenrestaurant zum Opfer fallen. Mit zwei Bahnen können stündlich 3.400 Personen das Alpbord erreichen. Wir hegen große Bedenken gegen diese Baumaßnahmen und Menschmassen auf dem Alpbord. An einem Ort, wo in unmittelbarer Nähe das Klettern einzelner Sportler aus Naturschutzgründen behördlich untersagt ist. Das passt nicht zusammen. Brauchen wir neben Nebelhorn, Fellhorn, Söllereck, Kanzelwand, Heuberg, Walmendingerhorn noch eine 7. Bergbahn im touristischen Sommer-Angebot? Nein!
Wir fordern die Reduzierung auf eine einfache Ausstiegsstelle der Ifenbahn am Alpbord für den Wintersportler.
Sommerbetrieb bis zum Alpbord?
Bürgerinnen und Bürger aus dem Tal, Gemeindepolitiker, Bezirks- und Landesbehörden haben den Sommerbetrieb immer schon kritisch beurteilt. Sie haben ihre Verantwortung zum Erhalt dieses einmaligen Naturjuwels am Ifen, die Gefahren einer drohenden Zerstörung, die Folgen der zu erwartenden Menschenmassen und die Verkehrsproblematik erkannt und sehr ernst genommen. Es ist nicht verwunderlich, dass wiederholte Anträge auf Zulassung des Sommerbetriebs zur Bergstation in den letzten Jahren und Jahrzehnten von den zuständigen Landes- und Bezirksbehörden mit dem Hinweis auf die besondere Sensibilität und Verletzlichkeit des Gottesackers immer abgelehnt wurden.
Bisher ist der Sommerbetrieb bis zur Ifenhütte genehmigt. Die Antragsteller wollen ihn bis zum Alpbord erweitern. Welche Folgen würde diese neue Situation mit sich bringen?
Die Besucherzahl ist am Ifen-Gottesacker seit Einführung des Sommer-Inklusivtickets stark gestiegen. Das Alpbord ist dem Ifen und dem Gottesacker 140 Höhenmeter näher als die Ifenhütte, somit könnten die Besucher den höchst sensiblen Landschaftsteil am Ifen schneller erreichen. Das Landschaftsbild am Alpbord würde durch neue Bergstationen und einen Restaurantbetrieb nachteilig beeinflusst. Die BH Bregenz hat im Bescheid vom 22.2.2001, Seite 19 und 20 festgestellt:
„Es sollte nicht übersehen werden, dass Menschen in der Vergangenheit und in Zukunft gerne die Einsamkeit und die Anstrengungen eines Aufstiegs während der Sommermonate auf sich nehmen, um die Faszination der Bergwelt erleben zu können. Diese Art des Naturgenusses entspricht auch den Zielsetzungen des „sanften Tourismus“, welcher in Punkt 8.2.2 des Tourismuskonzeptes Kleinwalsertal niedergeschrieben ist. Dieses Konzept stellt sicher, dass nur eine maßvolle Anzahl von Personen den Aufstieg zum Gottesackerplateau bzw. zum Hahnenköpfle in Anspruch nimmt.“
„(...) Diese Beeinträchtigungen können nach Auffassung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz auch nicht durch die von der Antragstellerin argumentierte Führung der Wanderer auf markierten Wegen vermieden werden. Im Rahmen dieses Verfahrens nach dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung ist es nicht möglich, an Dritte (z. B. Wanderer) Verhaltensregeln zu erlassen.“
Verkehrsentwicklung
Die geplanten Kapazitätserweiterungen der Ifenbahnen führen zu einer Attraktivitätssteigerung des Skigebietes mit einer starken Sogwirkung in Bezug auf Tagestouristen. Neue Bahnen sind für die Spezies der „Skigebiete-Hopper“ (mal da mal dort) ein attraktives Ziel, eine neue Destination anzusteuern. Seit dem jüngsten Ausbau der Verkehrswege B19 und B17 sind die Fahrzeiten aus dem Großraum Stuttgart-Ulm-Augsburg kürzer geworden. Es wird also mit einer deutlichen Verkehrszunahme besonders an Schönwettertagen sowohl auf der Schwarzwassertalstraße als auch auf der gesamten Talachse bis nach Mittelberg zu rechnen sein. Belegte Parkplätze an der Auenhütte können zwar über ein Verkehrleitsystem angezeigt werden, der ortskundige Tagesgast wird dann allerdings versuchen, das Ifengebiet über die Verbindungsbahn von Mittelberg anzusteuern.
Die metron-Verkehrsstudie stellt fest, dass die Frequenzen der Busse und PKWs innerhalb des Tales in Bezug auf den Urlaubsgast abnehmen werden. Dies ist nur eine Seite der Medaille. Der Tagestourismus wird im Saldo zu einer spürbaren Steigerung der Verkehrsfrequenzen im ganzen Tal führen.
Ist dies im Sinne eines Qualitätstourismus?
Alternativer Lösungsansatz des Vereins Landschaftsschutz Kleinwalsertal:
Modernisierung der „Ifenbahn“ bis zum Alpbord mit einfacher Ausstiegstelle im Winter.
- Modernisierung der „Hahnenköpflebahn“. Trassenführung möglichst „versteckt“.
- Anbindung des Skigebites Ifen an das Talskigebiet durch
- Skigleitweg von der Heubergarena (Schöntal) zur Auenhütte.
- Bau einer Verbindung Ifen (Klettergarten) zum Heuberg (Schöntal)
- Verzicht auf den Sommerbetrieb der Ifenbahn.
- Kein Bergrestaurant am Alpbord.
Karl Keßler, Riezlern, Vorstandsmitglied Landschaftsschutz Kleinwalsertal
Elmar Grabherr, Riezlern, Vorstandsmitglied Landschaftsschutz Kleinwalsertal
Guido Matt, Mittelberg, Alpenverein Sektion Kleinwalsertal, Naturschutzwart
Detlef Willand, Hirschegg, Künstler und Kulturschaffender
Cover unserer früheren Vereinszeitschrift "bi önsch", Ausgabe 07/1981 |